Archive für den Monat: Oktober 2017

3 Kommentare

Geschichte und Heimat können so spannend sein, besonders, wenn man die Orte und die Personen noch persönlich - oder aus den Erzählungen der Altvorderen - kennt. Plötzlich tanzen einem Bilder der eigenen Jugend vor dem geistigen Auge und Anekdoten von den Großeltern werden wieder greif- und erlebbar. Jenseits von Cyber-Raum und Virtual Reality besinnt man sich auf die reale und selbst erlebte Geschichte. Man bestimmt selbst das Tempo der Erinnerungen, anstatt bestimmt zu werden. Man verweilt im Geiste bei der einen oder anderen Begebenheit, bei Eindrücken, Stimmungen. Und vielleicht schmunzelt man bei manchen Gedanken und blickt aus dem Fenster, trinkt noch einen Schluck Tee oder Rotwein, angenehm verloren entrückt im Blick zurück auf eine - nicht immer bessere - andere Zeit. Wenn ein Buch über Geschichte und Geschichten so etwas mit uns macht, dann hat es seinen Zweck mehr als erfüllt.

Am 09.11. wird um 15:00 Uhr das Buch "Geschichten aus Eisenbach" im Seniorenraum in der alten Schule vorgestellt.

In diesem findet man zum Beispiel die Geschichte von der Scholze Mill (oder warum Eisenbach mal kurz "Mordbach" genannt wurde) aber auch die vom Graf Hannese Tisch und viele Geschichten über Eisenbacher Originale, wie beispielsweise De Muth Henn, De Lickerjohann, Staats Willam, Biese Oram und viele andere. Illustriert wurde das Buch von den Pfadfinder - Kindern, die damit ihre jugendliche Sicht auf die Anekdoten aus einer früheren Zeit dokumentieren - eine besonders nette Idee!

Das Buch kann man für ganz geschmeidige 15 € (Selbstkostenpreis) erstehen. 1 € pro verkauftem Exemplar geht als Spende an die Pfadfinder - Kinder Eisenbach.

Genau die richtige Lektüre für dunkle Herbstabende und auch als individuelles Geschenk zu Weihnachten bestens geeignet.

Bestellungen über Stephan Hartmann, Wilhelmstraße 27.

Am Samstag, dem 18.11.17 findet um 10.00 Uhr eine Waldbegehung in Niederselters statt. Die Firma Forstservice Taunus informiert über Aspekte des Naturschutzes, Borkenkäferbefall, Nachhaltigkeit bei der Holzernte und vieles mehr. Natürlich werden auch alle individuellen Fragen gerne beantwortet. Der Treffpunkt ist am Waldrand Hinterwald, Abzweig Hessenstraße. Wer mitlaufen will, sollte festes Schuhwerk tragen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Anlässlich der letzten Gemarkungsfahrt - die übrigens gut besucht, informativ, sonnenbeschienen und nebenbei sehr lustig war (ergo: "empfehlenswert") - sammelten die Kirmesburschen des Jahrgangs 1984 für die Sanierung des Festhallendachs (der "Kurier" berichtete).

Die stattliche Summe von 250,- EUR wurde im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit am Tannenhof im Beisein von Edmund Hartmann und Lo Siegmund an Gerald Hofmann übergeben.

Ortsvorsteher Siegmund rundete die Spende auf 300,- EUR auf und bedankte sich herzlich für den Einsatz der ehemaligen Kerbeburschen, bevor er anschließend gemeinsam mit den Anwesenden über das Grillgut und die dargebotenen Kaltgetränke herfiel.

von links nach rechts: Michael Pötz, Stephan Hartmann, Gerald Hofmann, Michael Weimer, Lo Siegmund, Andreas Gattinger und Edmund Hartmann

Zur Eindämmung der allgemein steigenden Rattenpopulation wird in allen Ortsteilen der Gemeinde Selters (Taunus) auch in diesem Jahr durch die Firma Thorn, Dienstleistungen, 65558 Hirschberg/Diez, Tel.: 06432-2173 eine Rattenbekämpfung durchgeführt.

Die Bekämpfungsmaßnahme findet in der Zeit vom 23. bis 27. Oktober 2017 statt und erstreckt sich auf das gesamte Abwasserkanalnetz in allen vier Ortsteilen der Gemeinde.
Es wird gebeten, in der Auslegezeit Kinder und Haustiere so zu beaufsichtigen, dass sie mit den ausgelegten Mittel nicht in Berührung kommen. Außerdem wird darauf hingewiesen, Küchenabfälle bzw. Essensreste nicht in die Toilettenanlage zu entsorgen, sondern diese in die entsprechenden Müllgefäße zu geben.
Anlässlich der Durchführung der Rattenbekämpfung werden alle Grundstückseigentümer gebeten, etwa festgestellten Rattenbefall umgehend dem Ordnungsamt (Herrn Hartmann, Brunnenstr. 46, Zimmer 1, Telefon: 06483-9122-35, E-Mail: nils.hartmann@selters-taunus.de) schriftlich oder mündlich zu melden.
Die Gemeinde weist darauf hin, dass nach § 1 der Verordnung über die Bekämpfung tierischer Schädlinge (Schädlingsbekämpfungsverordnung vom 18.05.1971, Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, S. 111) die Eigentümer von bebauten und unbebauten Grundstücken verpflichtet sind, wenn Rattenbefall festgestellt wird, unverzüglich der Gemeinde Anzeige zu erstatten und für die Rattenbekämpfung nach den Vorschriften dieser Verordnung zu sorgen.
Ein durchgreifender Erfolg dieser Rattenbekämpfung ist jedoch nur dann gewährleistet, wenn sich möglichst viele Haus- und Grundstückseigentümer oder Nutzungsberechtigte an dieser Aktion beteiligen. Die Kosten hierfür sind bei den Auslegungen des Bekämpfungsmittels von den Haus- und Grundstückseigentümern oder Nutzungsberechtigten direkt an die Fa. Thorn zu entrichten.

Man merkt es langsam, die Tage werden,  na ja, nicht kürzer (sie haben immer noch 24 Stunden) aber dunkler, die Dämmerung bricht früher herein und wer noch daran zweifelt, dass der Herbst Einzug hält, der muss sich nur im REWE umschauen, dort zeugen die mit Lebkuchen, Spekulatius und Printen gefüllten Regale davon, dass eigentlich ja quasi Weihnachten vor der Tür steht.

Wir wollen aber zunächst den Herbst genießen und wenn die Wettervorhersage stimmt, dann können wir uns am Wochenende sogar auf einen goldenen Oktober freuen. Vielleicht wird ein letztes Mal der Grill angeworfen, mit Freunden auf der Terrasse gefeiert, der Garten für den Winter vorbereitet oder einfach bei einem ausgedehnten Spaziergang die Färbung des Waldes bestaunt.

In diesem Jahr haben wir eine oktoberliche Besonderheit. Am 31.10. ist – zum ersten Mal bundesweit – der Reformationstag ein Feiertag. Das ist schön für viele Arbeitnehmer, denn wenn man auch noch den Montag als Brückentag nutzen kann, hat man gleich vier freie Tage am Stück. Da freut man sich gleich doppelt (oder vierfach), dass der gute Martin Luther vor genau 500 Jahren mit seinen Thesen nicht hinterm Berg hielt, sondern diese forsch an säkulare Portale pinnte. Das zaubert selbst manchem katholischen Arbeitnehmer in den kommenden Tagen ein verhaltenes Lächeln ins Gesicht.

Doch ein weiteres Fest steht am 31. des Monats an: Halloween, „All Hallows‘ Eve“, die Nacht vor Allerheiligen, häufig auch mit dem keltischen Samhain in Verbindung gebracht. Die Begeisterung für diesen eigentlich irischen und walisischen, in der Neuzeit von dem amerikanischen Kontinent zu uns importierten Brauch, hat in den letzten Jahren wieder etwas nachgelassen, was ich persönlich nicht sehr bedauere. Hatten viele Kinder dieses Fest zunächst noch als Möglichkeit für sich entdeckt, schaurige und manchmal recht kunstvolle Verkleidungen mit einem kleinen Spaziergang nebst Zuckerschock zu verbinden, so schien der Aufwand für die Kostümierung in jüngster Zeit merklich nachzulassen und stattdessen nur noch die Jagd auf unentgeltliche Süßigkeiten im Vordergrund zu stehen.

In der letzten Zeit wurde es jedenfalls merklich ruhiger um die keltische Jahreswende. Vielleicht ist dies ja auch der inzwischen grassierenden Laktoseintoleranz nebst Fruktoseunverträglichkeit geschuldet – egal, ich vermisse es nicht. Überhaupt habe ich dieses Fest zum ersten Mal bei der Lektüre von „E.T. der Außerirdische“ richtig wahrgenommen und hielt es damals für eine weitere Schrulligkeit der Nation jenseits des Atlantiks. Es ist mir bewusst, dass ich mich mit diesem Satz in doppelter Hinsicht bloßstelle, zum einen bin ich nicht mehr „taufrisch“ (E.T.  wollte bereits 1982 „nach Hause telefonieren“), zum anderen hege ich keine nachhaltig intensive Begeisterung für pubertäre Rituale aus der Gegend zwischen Minnesota und Oklahoma. Na ja, niemand ist perfekt! Ob wir in diesem Jahr vielleicht fünfjährige Süßigkeitenjäger in Luther-Kostümen sehen, die damit drohen, 95 Thesen an unsere Tür zu nageln, falls wir sie nicht vorher mit Gummibären und Schokolade besänftigen, bleibt abzuwarten. Es wäre aber mal eine Abwechslung. Übrigens: derzeit sieht es so aus, als wäre dieser Feiertag für große Teile Deutschlands eine einmalige Angelegenheit. Genießen wir ihn also – mit oder ohne Lebkuchen und Spekulatius.

Herzlichst

Euer Lo Siegmund